Studies in the Scriptures

Tabernacle Shadows

 The PhotoDrama of Creation

 

 

SCHRIFTSTUDIEN 

BAND 3 - DEIN KÖNIGREICH KOMME

 

 Studie 5

Die Ernte-Zeit.

Die chronologische Lage der Ernte.Ihr Zweck und große Bedeutung.Der Brennpunkt der Weissagungen.Vorbereitung für die Ernte.Bedeutsamkeit des Zusammenlaufens des prophetischen Zeugnisses.Die Gegenwart des Herrn.Vernünftige Einwände beantwortet.Der Eintritt in die Freude unseres Herrn.

„Die Ernte ist die Vollendung (das Ende) des Zeitalters.“
- Matth.13:39 -

Der sorgfältige Forscher wird bemerkt haben, dass die als „Die Zeit des Endes“ benannte Periode sehr zutreffend bezeichnet ist. Sie beschließt nicht nur das christliche Zeitalter, sondern in ihr laufen auch alle Zeit Prophezeiungen aus und erreichen ihre Erfüllung. Auch werden solche Leser die besondere Bedeutung der letzten 40 Jahre dieser 115 Jahre (1874-1914) bemerkt haben, die „Das Ende“, oder „Die Ernte“, genannt werden.

Diese kurze Periode ist die bedeutungs- und ereignisreichste des ganzen Zeitalters. Denn in ihr muss alle Frucht des Zeitalters gesammelt und verwendet werden, und das Feld, welches die Welt ist (Matth. 13:38), muss gereinigt, gepflügt und für eine andere Saat- und Ernte-Zeit - das Tausendjahr-Zeitalter - bereitet werden; und doch wird die Welt es nicht gewahr werden, bis die mächtigen, wenn auch geheimen Gewalten ihr bestimmtes Werk vollbracht haben. In der Tat, man tut wohl, im Auge zu behalten, dass es kein Einernten der ganzen Welt, sondern der christlichen Kirche ist, und nicht die Mohamedaner, Brahminen, Buddhisten, usw., betrifft, sondern nur die wahre Kirche (Ekklesia) Christi, und solche, die mehr oder weniger mit ihr verbunden sind, nämlich „Die Christenheit“.

Während dieser ganzen Periode wird die Welt über deren Bedeutung in gänzlicher Unwissenheit, und doch über das Endresultat ihrer befremdenden Ereignisse in Furcht und Schrecken sein (Jes. 28:21). Die jetzt lebende kleine Herde der geweihten Nachfolger des Herrn aber erfreut sich größeren Lichtes als je irgend einer ihrer Vorläufer. Denn in dieser Periode vereinigen sich alle Strahlen des prophetischen Zeugnisses in einem großen Brennpunkt und erhellen dem Glaubensauge den ganzen Plan Gottes und seine vergangene, gegenwärtige und zukünftige Entwicklung.

Seit dem Anfang der Zeit des Endes - 1799 - hat Gott sein geweihtes, „heiliges Volk“, sein „Heiligtum“, für die großen Segnungen zubereitet, die er in diesen vierzig Jahren Erntezeit über sie zu ergießen vorhatte; welche Segnungen gleichfalls als besondere Zubereitung für ihren Eintritt mit Christus in die völlige Freude und Miterbschaft mit ihm, als seiner Braut, dienen sollten. Genau zur „fest bestimmten Zeit“, 1799, am Ende der 1260 Tage, war die Macht des Menschen der Sünde, des großen Unterdrückers der Kirche, gebrochen und seine Herrschaft ihm abgenommen. Mit einem Schlag seiner mächtigen Hand schlug Gott da die Fesseln Zions ab und gewährte der Unterdrückten freien Ausgang. Und hervor kam die ganze Klasse des „Heiligtums“, das „heilige Volk“, schwach und unsicher und lahm und fast nackend und blind von der Dunkelheit des Gefängnisses und vom Schmutz und Elend der päpstlichen Knechtschaft. Arme Seelen! Sie hatten versucht, Gott inmitten der verzehrenden Flammen der Verfolgung treu zu dienen, indem sie an das Kreuz Christo sich anklammerten, als fast jede andere Wahrheit weggeschwemmt war, und mutig Gottes „Zwei Zeugen“ (das Alte und Neue Testament) zu befreien versuchten, die so lange gebunden gewesen waren und nur in den Säcken toter Sprachen geweissagt hatten. - Offb. 11:3

In seiner Weisheit hat Gott sie nicht durch die große Lichtflut überwältigt, die er jetzt den Heiligen gegeben hat. Sanft führte er sie Schritt für Schritt, sie zuerst von den päpstlichen Verunreinigungen reinigend, die ihnen noch an hingen. Und wie Gott sie zog, so folgte die Heiligtums Klasse nach. Sie erkannte die Stimme des guten Hirten in den Klängen der Wahrheit, welche die alten Irrtümer ans Licht zogen, bis 1846, welches Jahr die Prophezeiung als das Datum markiert, da ein kleiner Kreis des „heiligen Volkes“, des „Heiligtum“, von den Irrtümern des Papsttums frei geworden, von den Verunreinigungen gereinigt und bereit sein sollte, das Unreine durch die reinen und köstlichen Grundsätze der Wahrheit zu ersetzen, worauf der Herr und die Apostel die Kirche einst gegründet hatten. Nach und nach wurden sie angeleitet, das große Endziel der Segnungen zu erwarten, da der Herr selbst kommen sollte, in der Ernte des Zeitalters. Ihr fleißiges Forschen und lobenswerter Eifer, zu erkennen, in was selbst die Engel gelüstete zu schauen (1. Petr. 1:12), wurde reichlich gesegnet, obwohl ihr Wunsch nicht voll gewährt wurde.

Einige wenige Treue wurden so im Worte der Wahrheit unterwiesen und mit ihrem Geiste erfüllt, gereinigt und völliger von der Welt getrennt, vom Hochmut geläutert und zu demütigerem Vertrauen auf Gott geleitet, durch die Zuchtschule der Enttäuschung des Jahres 1844; und das vorhergesagte Verziehen von dreißig Jahren entwickelte Geduld, Demut und liebende Unterwerfung in den Geheiligten; bis die Wächter am Ende der 1335 Tage (1874, die Ernte Zeit) die frohe Botschaft empfingen und ausgesandt wurden, der ganzen Heiligtum Klasse zu verkünden: „Siehe da, der Bräutigam!“ Und diese für die Heiligen bestimmte Erntebotschaft fährt fort, hinauszugehen und wird erschallen, bis es alle Geweihten und Treuen erreicht hat. Diese Botschaft ist jetzt nicht für die Welt, sondern besonders für die der einstigen Braut. Unser Herr ist für keine andere Klasse der Bräutigam. Die Erkenntnis seiner Gegenwart wird der Welt auf eine andere Weise und später zuteil werden. Nur die Geweihten, die Heiligtum Klasse, sind imstande, diese Wahrheit zu empfangen. Dem „Heere“ der Namenchristen sowie der Welt ist es Torheit, noch auch sind sie willens, die in diesen Werken dargelegten Beweise zu prüfen.

Nicht nur hat der Herr auf solche Weise die Herzen seines Volkes zu bereitet und sie auf Wegen geführt, die sie nicht kannten, sondern er hat auch für diese Zeit, da besondere Hilfe Not tat, wunderbare Hilfsmittel zum Bibelstudium beschaffen, wie z.B., Konkordanzen und verschiedene und wertvolle Übersetzungen der heiligen Schrift, sowie auch wunderbare Förderungsmittel zum Drucken, Herausgeben und Verbreiten der Wahrheit und die Vorteile einer allgemeinen Erziehung, so dass alle für sich selbst lesen und forschen und so die vorgetragenen Wahrheiten zu ihrer eigenen Befriedigung prüfen können; und dies unter friedlichen Verhältnissen, so dass niemand sie stören oder in Schrecken setzen kann, wenn sie dabei volle Gewissensfreiheit ausüben.

Nach sorgfältiger Durchsicht der vorhergegangenen Kapitel dieses wie des vorigen Bandes wird der nachdenkende Leser bemerkt haben, dass alle Zeit Prophezeiungen, während jede einzelne einem besonderen und bestimmten Zwecke dient, mit ihrem vereinten und harmonischen Zeugnis den einen Hauptzweck verfolgen, durch direkten oder indirekten Beweis oder durch ihr sich gegenseitig bestätigendes Zeugnis, das Datum des zweiten Advents unseres Herrn und der Aufrichtung seines Königreiches auf Erden mit Bestimmtheit und Genauigkeit zu markieren; und ebenso die verschiedenen Entwicklungsstufen und Mittel seiner Aufrichtung, während der Ernte-Periode.

Damit wir nun die Stärke dieser mancherlei prophetischen Linien in ihrer Tragweite in Bezug auf diese Haupt Wahrheiten recht erkennen, lasst uns dieselben in einen Brennpunkt zusammenziehen und beachten, wie diese Zeugnis Strahlen sich vereinigen und harmonisch zusammenfallen und die köstliche Tatsache deutlich offenbaren - nicht, dass der Herr kommt, oder dass er bald kommen wird, sondern dass er gekommen ist, dass er jetzt, in der Ernte oder in dem Ende des christlichen Zeitalters, das über das jetzt anbrechende Millennium Zeitalter übergreift, als geistiger König gegenwärtig ist und sein geistiges Reich aufgerichtet. Wir haben gesehen, dass da „Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge“ - „Zeiten der Erquickung (Apg. 3:19) - kommen sollen. Wir haben auch gesehen, dass der Herr Jehova einen Tag bestimmt hat (das Tausendjahr-Zeitalter), an welchem er richten will den Erdkreis in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er bestimmt, allen Glauben anbietend, dadurch, dass er ihn von den Toten auferweckt hat. (Apg. 17:31). Wir haben gesehen, dass das christliche Zeitalter die Prüfungszeit oder der Gerichtstag der Kirche war, und dass es mit einem Einernten und Verherrlichen derjenigen schließt, die mit Christo - während des Gerichtstages der Welt, während der Zeiten der Wiederherstellung - ein Tausend Jahre leben und herrschen sollen. Und gleichfalls haben wir gesehen, dass die Reiche dieser Welt unter dem Fürsten dieser Welt, Satan, dem Königreiche Gottes unter dem König der Herrlichkeit Platz machen müssen. All diese großen Ereignisse mussten sich hinausziehen auf den zweiten Advent unseres Herrn, des Königs, des Bräutigams und Schnitters, dessen Gegenwart und Werk sie, wie vorhersagt, vollbringen soll.

Der vorbildliche Jubeljahr-Zyklus wies auf das Jahr 1874 hin als Datum der Wiederkunft unseres Herrn; und doch war drinnen der Zeitpunkt so kunstvoll verborgen, dass es unmöglich war, denselben vor der „Zeit des Endes“ zu entdecken. Und dies Zeugnis wurde durch Beweise von zwei Standpunkten aus - vom Standpunkt des Gesetzes und dem der Propheten aus - doppelt stark gemacht, da die beiden von einander gänzlich unabhängig und doch gleich deutlich und überzeugend sind.

Der wunderbare Parallelismus der jüdischen und christlichen Heilszeitordnung lehrte uns dieselbe Wahrheit mit neu hinzugefügten Zügen. Der zweite Advent (Ankunft) unseres Herrn am Ende oder in der Ernte des christlichen Zeitalters, der in den Herbst des Jahres 1874 fiel, weist sich aus, auf einen Zeitpunkt zu fallen, der genau der Zeit seines ersten Advents, am Ende des jüdischen Zeitalters parallel liegt. (vergleiche die Tafeln, die dieses entsprechende Verhältnis aufzeichnen, Band 2, Kap./Studie 7). Wie jeder hervorstechende Zug der christlichen Heilszeitordnung durch eine entsprechende Parallele in jener vorbildlichen Heilszeitordnung markiert ist, so finden wir auch, dass dieses allerbemerkenswerteste Ereignis, das durch das Jubeljahr gelehrt wird, seine entsprechende Parallele hat. Die Gegenwart unseres Herrn wird in beiden Heilszeitordnungen als die des Bräutigams, des Schnitters und des Königs nachgewiesen. Selbst die Bewegung von Seiten der Jungfrauen, die ausgehen, dem Bräutigam zu begegnen, ihre Enttäuschung, und die dreißigjährige Wartezeit, findet sowohl der Zeit als den Umständen nach ihre Parallele. Und der Parallelismus setzt sich bis zum vollen Ende der Ernte dieser Heilszeitordnung fort, bis zum Sturz der namenchristlichen Reiche, die in Wirklichkeit „Reiche dieser Welt“ sind, und bis zur vollen Aufrichtung des Königreiches Gottes auf Erden im Jahre 1914, dem Schlusstermin der Zeiten der Nationen. (siehe Band 2, Kap. 4) Dieser bevorstehende Trubel und Umsturz, so sahen wir, hatte in der Zerstörung Jerusalems und in dem vollständigen Umsturz des jüdischen Gemeinwesens, im Jahre 70, eine weitere Parallele, die sowohl nach Zeit wie Umständen entspricht.

Wiederum haben wir gefunden, dass der zweite Advent unseres Herrn vom Propheten Daniel (12:1) angezeigt ist, jedoch in solcher Weise, dass es verdeckt blieb, bis die Ereignisse, die ihm voranzugehen vorhergesagt waren, in die Geschichte übergegangen wären, da wir geleitet wurden, zu sehen, dass derjenige, der unter dem Namen Michael verschleiert war, in der Tat das ist, was der Name anzeigt - Einer wie Gott - der „große Fürst“. Ja, wir erkennen ihn - „Den Fürsten des Lebens“, den „starken Gott“ (Herrscher), „Ewig Vater“ (Lebensgeber) (Dan. 11:22; Jes. 9:6), der „auferstehen“ soll mit Macht und Autorität, die große Wiederherstellung aller Dinge zu vollbringen und den toten und sterbenden Millionen der Menschheit, die er mit seinem eigenen teuren Blut erkauft hat, ewiges Leben darzubieten. Und da wir die 1335 Tage von Dan. 12 bis herab zu ihrem Ende am gleichen Datum verfolgt haben, so können wir jetzt verstehen, warum der Engel, der dort auf dieses Datum hinwies, in solch erhobenem Tone darauf Bezug nahm: „O, des Glückes dessen, der da wartet (der in wartendem oder wachendem Zustand ist) und erreicht die 1335 Tage!“ - das Jahr 1874. (Das von den Juden gerechnete Jahr beginnt im Oktober; folglich war der Oktober 1874 in Wirklichkeit der Anfang von 1875.) Und lasst uns nicht übersehen, dass wir in der Berechnung der hier gegebenen symbolischen Zeiten den Schlüssel gebrauchten, der uns in der Art und Weise, wie der erste Advent angezeigt war, gegeben war, nämlich, dass ein symbolischer Tag ein buchstäbliches Jahr vorstellt. So fanden wir deutlich aus der Schrift nachgewiesen, dass die Zeit des zweiten Advents unseres Herrn das Jahr 1874 sei, und zwar im Oktober jenes Jahres, wie Band 2, Kap. 6 gezeigt wurde.

Doch dies ist nicht alles. Es möchten selbst sorgfältigen Forschern noch gewisse vernünftige Hindernisse zum Glauben an seine Gegenwart zurückgeblieben sein, und wir wünschen, all solche beseitigt zu sehen. Man möchte z.B. mit Grund fragen: Wie kommt es, dass die genaueste Bibel Chronologie auf 1873 als den Anfang des siebenten Jahrtausends, oder des Millenniums, hinweist, während der Jubeljahr-Zyklus zeigen, dass 1874 das Datum der Wiederkunft unseres Herrn und der Anfang der Zeiten der Wiederherstellung ist?

Dieser auffallende Unterschied zwischen dem Datum des zweiten Advents und dem Anfang des siebenten Jahrtausends schien beim ersten Blick anzuzeigen, dass da irgendwo in der chronologischen Berechnung eine Schraube los sei, und führte zu einer wiederholten, sorgfältigen Untersuchung der Sache, doch stets mit dem gleichen Resultat. Genauere Überlegung jedoch beweist, dass Gott seine Zeit genau einzuhalten weiß, und dass dieser Punkt keine Ausnahme in seiner mathematischen Genauigkeit bildet. Man wird sich erinnern, das die Berechnung der Chronologie mit Adams Erschaffung begann, und dass Adam und Eva einige Zeit zubrachten, ehe die Sünde hereinkam. Gerade wie lange dies war, wird uns nicht gesagt, doch ein Jahr würde keine unwahrscheinliche Veranschlagung sein. Vor der Erschaffung der Eva durfte Adam lange genug leben, um das Fehlen einer Gehilfin (1. Mose 2:20) zu empfinden. Er hat alle Tiere kennen gelernt und sie benannt. Er lernte all die verschiedenen Bäume und Pflanzen Edens kennen. Dann folgte die Erschaffung der Eva; und etwas Zeit muss doch in dem Genuss ihrer ergötzlichen Umgebung verflossen sein, ehe die sengende Glut der Sünde eintrat.

All diese Umstände uns ins Gedächtnis rufend, können wir schwerlich denken, dass in jenem sündlosen Zustand eine kürzere Zeit als ein Jahr verfloss; und der Zwischenraum zwischen dem Ende der 6000 Jahre und dem Anfang der Zeiten der Wiederherstellung, führt zu dem Schluss, dass der Zeitraum zwischen der Erschaffung Adams und den Eintritt der Sünde, da Gottes Königreich, in Adam repräsentiert, auf Erden war, nicht als ein Teil der sechs Tage des Bösen gerechnet worden ist. Die sechs tausend Jahre, in welchen Gott die Herrschaft des Bösen zugelassen hat, vor dem Eintritt des großen siebenten oder Sabbath Jahrtausends, den Zeiten der Wiederherstellung, datieren vom Eintritt der Sünde in die Welt. Und da die Zeiten der Wiederherstellung mit Oktober 1874 begannen, so muss dies das Ende der 6000 Jahre der Sünde sein; und der Unterschied zwischen diesem Datum und dem in der Chronologie seit Adams Erschaffung aufgezeichneten, stellt die Periode der Sündlosigkeit in Eden vor, welche eigentlich zur Herrschaft der Gerechtigkeit gehört.

Ferner, was beim ersten Gedanken als eine Ungenauigkeit erscheinen möchte - dass der Herr am Ende des Jahres 1874 gegenwärtig sein würde, und dass die Zeiten der Heiden nicht vor 1914 enden - erweist sich im Gegenteil als in vollster Harmonie mit den Entfaltungen des Planes Gottes für die „Schlacht des großen Tages“, und stimmt genau mit dem, was Daniel (2:44) vorhersagte: „In den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten; ... es wird alle jene Königreiche zermalmen und vernichten“. Es muss daher geradeso sein, wie wir es gefunden haben: Unser Herr muss gegenwärtig sein, muss die lebenden Glieder seiner Kirche prüfen, muss sie erhöhen, verherrlichen und sie an seiner während des Millenniums auszuübenden Macht und Autorität teilnehmen lassen (Offb. 5:10; 20:6), und muss die Mittel und Werkzeuge in Bewegung setzen, die (wenn auch ihnen unbewusst) seine Befehle ausführen - indem sie all die gegenwärtigen sogenannt „christlichen Nationen“ untergraben und endlich stürzen. Die „Reiche dieser Welt“ werden, selbst während sie von dem Königreiche Gottes zertrümmert werden, über die eigentliche Ursache ihres Falles gänzlich im Dunkeln sein - bis am Ende dieses „Tages des Zornes“ die Augen ihres Verständnisses sich auftun werden, so dass sie sehen, dass eine neue Heilszeitordnung angebrochen ist, und lernen, dass Immanuel seine große Gewalt an sich genommen und seine glorreiche gerechte Herrschaft begonnen hat.

Während die Zeitprophezeiungen so darauf hinweisen und darin eins sind, dass 1874 das Datum der zweiten Gegenwart unseres Herrn ist, und uns dies mit mathematischer Genauigkeit sicher stellen, finden wir uns durch Beweise anderer Art überwältigt. Denn gewisse, eigentümliche, vom Herrn, den Aposteln und Propheten vorhergesagte Zeichen, die seiner Wiederkunft vorhergehen sollten, werden jetzt deutlich als tatsächlich erfüllt erkannt. Wir sehen, dass der verheißene Elias in der Tat gekommen ist; dass seine Lehre, gerade wie vorhergesagt, verworfen worden ist; und dass daher die Zeit der großen Trübsal folgen muss. Der vorhergesagte Mensch der Sünde, der Antichrist, hat auch seine Erscheinung gemacht und seine lange und schreckliche Herrschaft erfüllt, und genau zur „fest bestimmten Zeit“ (1799) wurde seine Herrschaft ihm genommen. Die Reinigung des Heiligtums ist auch geschehen, wie vorhergesagt, und zwar eine genügende Zeit vor 1874, um „ein Volk zubereitet dem Herr“ bereit zu machen - ein Volk, das in frommer Erwartung seiner Wiederkunft wäre - gerade wie ein ähnliches Werk vor dem ersten Advent ein Volk zu seinem Empfang bereit machte.

Wir finden, dass das Datum 1874 gleichfalls mit der Weissagung Daniels (Kap. 12:1) in Harmonie ist, welches den Advent „Michaels“ in die „Zeit des Endes“ verlegt - das ist etwas zwischen 1799 und 1914 und als die Ursache und Auswirkung der großen Trübsal als 75 Jahre dieses „Tages der Vorbereitung“ die rechten Zustände für den Anfang seines großen Werkes entwickelt hatten, da trat der Meister auf den Plan - ruhig, „ohne äußerliches Aufsehen- so, wie er hinging, unsichtbar. Und die übrigen 40 Jahre dieses „Tages der Vorbereitung“, wovon 14 schon in der Vergangenheit liegen, wird die Aufrichtung oder Herstellung seines Königreiches in Macht und großer Herrlichkeit hinausführen.

Der auf die Ernte, die Gegenwart des Herrn und die Herstellung des Königreichs gerichtete Brennpunkt der Zeit Prophezeiung wird sich durch ein genaues Studium der begleitenden Entwürfe dem Sinne recht eindrücklich machen. Das eine zeigt die Parallelen zwischen dem christlichen Zeitalter und seinem Vorbilde, dem jüdischen Zeitalter, und wie die verschiedenen hervorstechenden Züge in dieser Ernte durch die großen Prophezeiungen angezeigt sind, während das andere in gedrängter Form die Weltgeschichte neben der der vorbildlichen und wirklichen Kirche Gottes (der jüdischen und christlichen) zeigt und dieselben sie betreffenden prophetischen Maße aufweist.

So fließen alle Strahlen der Prophezeiung in dieser „Zeit des Endes“ zusammen, und deren Brennpunkt ist die „Ernte“ - die Zeit der Gegenwart unseres Herrn und der Aufrichtung seines lang verheißenen Königreiches. Und da wir die große Wichtigkeit dieser Ereignisse erkennen und den gewaltigen Wechsel der Heilszeit­ordnung, den sie herbeiführen, und die große Anzahl und Art prophetischer Zeugnisse, die denselben andeuten, und da wir sehen, wie sorgfältig wir über die Art und Weise seines Offenbar werden unterwiesen worden sind, so dass kein Stein des Anstoßes für unseren Glauben der Erkenntnis seiner Gegenwart in unserem Wege stehen sollte, so freuen sich unsere Herzen mit unaussprechlicher Freude. Völlig zehnfach größeres Zeugnis ist der Tatsache seiner zweiten Gegenwart jetzt gewidmet, als den ersten Jüngern beim ersten Advent dargeboten war, obgleich das damals für den „wahren Israeliten“, der auf den Trost Israels wartete, vollständig genügend war.

Fast 2000 Jahre lang haben die leidenden, verfolgten, sich aufopfernden Geweihten sehnsüchtig auf die Wiederkunft des Meisters gewartet. Treue Paulusse, feurige Petrusse, liebeglühende Johannesse, hingebende Stephanusse, sanfte Marien und zarte und mitteilsame Marthas, eine lange Linie leidender Märtyrer und mutiger Bekenner der Wahrheit unter der Gefahr von Qual und Tod, und etliche treue Väter und Mütter, Brüder und Schwestern in Israel, die in weniger stürmischen Zeiten demütig vor Gott wandelten, sich weder schämten noch fürchteten, Christum zu bekennen und seine Schmach zu tragen, noch die Gefährten - Mitgenossen - Heb. 10:33) derer zu sein, die um der Wahrheit willen geschmäht wurden all diese, legten ihre Waffenrüstung nieder, nachdem sie den guten Kampf des Glaubens gekämpft hatten, um bei der Erscheinung des Meisters ihren verheißenen Lohn zu erwarten (2. Tim. 4:8).

Und nun ist er da! Der Herr ist wahrlich gegenwärtig! Und die Zeit zur Aufrichtung seines Königreiches und für die Erhöhung und Verherrlichung seiner treuen Braut ist vorhanden. Die Tage des Wartens auf seine Gegenwart sind jetzt vorbei, und das lang vorhergesagte Glück der Wartenden ist uns zu teil geworden. Dem Auge des Glaubens ist jetzt durch das prophetische Licht (2. Petr. 1:19) geoffenbart; und ehe die Ernte völlig zu Ende ist (im Jahre 1915), wird der Glaube und die gegenwärtige Freude des Glaubens der hinreißenden Freude der vollen Verwirklichung unserer Hoffnung Platz machen, dass diejenigen, welche würdig erfunden wurden, ihm gleich geworden sind und ihn sehen, wie er ist, von Angesicht zu Angesicht.

Wie in dem dies verdeutlichenden Gleichnis (Matth. 25:14-30) gezeigt wird, ruft der Herr bei seiner Wiederkunft zuerst seine Knechte und rechnet mit ihnen. Bei der Abrechnung mit den Knechten, die ihre Pfunde treulich verwendet und den Willen ihres Herrn zu erkennen und zu tun suchten, zeigt das Gleichnis, dass ein jeder, sobald er geprüft ist, in „die Freude seines Herrn“ eingelassen wird, ehe er die verheißene Herrschaft empfängt. Nun sehen wir dieses Gleichnis sich vor uns erfüllen, und zwar ehe unsere Teilnahme am Reiche beginnt. Selbst ehe noch die Feinde besiegt sind, wird jedem Treuen gestattet, eine klare Erkenntnis über das kommende Königreich und seine Herrlichkeit und über das großartige Werk des herauf dämmernden Tausendjahr-Tages zu gewinnen; und dieser Einblick in die große, bald durch die Wirksamkeit Christi und seiner verherrlichten Kirche für die ganze Menschheit zu vollbringende Restitution ist die Freude des Herrn, an der teilzunehmen ihnen gestattet wird.

Während wir so, so zu sagen, auf Pisgahs Höhen stehen und die herrliche Aussicht gerade vor uns schauen, freuen sich unsere Herzen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude; und obwohl wir wissen, dass die Kirche noch in der Wüste ihrer Erniedrigung ist, und dass die Stunde ihres tatsächlichen Triumphes noch nicht völlig angebrochen ist, dennoch heben wir unsere Häupter auf und freuen uns, darum, dass unsere Erlösung nahet, denn wir sehen die Anzeichen ihrer raschen Annäherung und gewahren durch den Glauben die Gegenwart des Bräutigams. O, welche Fülle von Segen und wie viel Ursache zur Freude und Dankbarkeit diese Wahrheit enthält. Wahrlich, der Herr hat ein neues Lied in unseren Mund gegeben. Es ist der große Lobgesang, dessen erster Ton durch den Engel Chor bei der Geburt des Kindleins Jesus erklang: „Siehe, ich bringe euch frohe Botschaft großer Freude, die allem Volke widerfahren soll“. Gott sei Dank, seine harmonischen Töne sollen noch Himmel und Erde mit ewigem Wohlklang erfüllen, wenn das segensreiche Werk des Heils - die Restitution - die er zu vollbringen kommt, seinem Höhepunkt entgegen schreitet.

 Der Herr ist gekommen! O, Freude der Welt!
Du Erd’ deinen König empfang.
Lass jedes Herz Ihm öffnen sich,
Füll Himmel und Erde mit Sang.

 Die Welt Er beherrscht bald mit Wahrheit und Gnad;
Die Völker erfahren: Es blieb.
Der Gurt seiner Lenden Gerechtigkeit
Beim höchsten Wunder der Lieb.

 

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