Gott hatte dem König David verheißen, dass der Messias aus seiner Geschlechtslinie kommen solle, und mehrere Jahrhunderte hindurch herrschten in Jerusalem nur Könige aus dem Geschlechts Davids. Der letzte war Zedekia. Von ihm sagte Gott durch den Propheten Hesekiel (Hesekiel 21,30-32): „Und du, Unheiliger, Gesetzloser, Fürst Israels, dessen Tag gekommen ist zur Zeit der Ungerechtigkeit des Endes! So spricht der Herr Jehova: Hinweg mit dem Kopfbund und fort mit der Krone! Dies wird nicht mehr sein. Umgestürzt, umgestürzt, umgestürzt will ich sie machen, bis der kommt, welchem das Recht gehört: dem werde ich`s geben." Mit andern Worten hieß dies, dass es keine Könige über Israel vom Geschlecht Davids mehr geben werde, bis zum Messias. Diese Prophezeiung hat sich während der langen Zeitperiode von 2519 Jahren, von damals bis jetzt, erfüllt. Alle späteren Könige waren tributpflichtig, und keiner war aus dem Geschlecht Davids.

Als Gott sein Königreich von Zedekia wegnahm, sagte er ihm durch einen der Propheten, dass er von Nebukadnezar nach Babel gebracht werden würde; und ein anderer sagte, dass er Babel niemals sehen werde. Beide Prophezeiungen erfüllten sich, denn Nebukadnezar ließ ihm während der Gefangenschaft die Augen ausstechen, und er kam als Blinder nach Babel.

Aber Gott Verheißung an David, „Von der Frucht deiner Lenden wird ein König auf deinem Thron sitzen immerdar," wurde nicht gebrochen. Die Botschaft an Zedekia bedeutet lediglich, dass der Thron in Israel vom Herrn bis zum Messianischen Königreiche nicht mehr anerkannt werden würde.

Das erste Kommen Jesu erfüllte diese Prophezeiung nicht; denn obschon Jesus der Messias ist, so hat er doch sein königliches Amt noch nicht angetreten. Jesus begann vorerst seinen priesterlichen Dienst, indem „er sich selbst opferte", und sein Opferdienst setzte sich während der letzten neunzehnhundert Jahre fort. Seit Pfingsten hat er solche als seine Glieder angenommen und als Opfer dargebracht, die ihre Leiber als lebendige Schlachtopfer darstellen. (Römer 12,1.) Diesen Mitopferern ist als „Gliedern des Leibes Christi" die Teilhaberschaft in der Messianischen tausendjährigen Herrschaft verheißen, welche die Segnung Israels und der ganzen Welt bezweckt. (Offenbarung 20,6.)

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